[Chronik von Wolframs]
[Gemeinde- und Kulturpolitik]
[Das Vorsteheramt]
[Wahlen in Wolframs]
[Versuch einer Ansiedlung von Tschechen]
[Versuch einer Eingemeindung]
[Verzögerung des Wasserleitungsbaues]
[Erneuerung im Dorf]

Erneuerung im Dorf

Wolframs war unter dem Vorsteher Johann Köttner ein aufstrebendes, auf Erneuerungen bedachtes Dorf.

Für die Landwirtschaft wurden neuzeitliche Maschinen (Mähmaschine, Sämaschine, Haumaschine u.a.) angeschafft. Viele Einrichtungen zur Erleichterung der Arbeit, zur Hebung des Lebensstandarts, zur Verwertung der erzeugten Produkte , um eine größtmögliche Unabhängigkeit der Bauern zu erreichen, fanden im Dorf ihren Einzug.

Einige darf ich hier aufführen:

- Errichtung eines Dampfmühlenbetriebes am Straßenteich, - 1906 abgebrannt - Familie Frühauf verkaufte die Mühle weiter an die Gablonzer Firma Zimmer u. Schmidt. Diese errichtete eine

- Glasschleiferei, die ihren Betrieb im ersten Weltkrieg leider einstellen mußten. Nachdem sich diese nicht mehr rentierte, wurden die Gebäude 1917 an die Gesellschaft Cansky, Battelau - Brüder Spitzer u. Hamlisch verkauft. Diese errichtete eine

- Selchwaren und Konservenfabrik. Die späteren Aktionäre waren Spitzer und Bilek. 1939 wurden die jüdischen Aktien durch die K.d. D. ( Kreditanstalt der Deutschen) gekauft (Direktor Rumrich). 1941 übernimmt die " SS- Berlin Wirtschaftsabteilung" die Fabrik (Ltg. Möckl, der später wegen ungebührlichen Benehmens, auf Vorschlag Johann Köttners abgelöst wurde!).

  • Die Elektrifizierung 1937 brachte erhebliche Vorteile für die Bevölkerung und läutete eine Modernisierung der Wirtschaft ein.
  • Schon 1898 wurde in Wolframs die Raiffeisenkasse gegründet.
  • Gründung eines Schulvereins zur Betreuung der Schulen und ihrer Ausstattung. Später übernahm diese Aufgabe der
  • Kulturverband.
  • In der 1927 gegründeten Molkereigenossenschaft Iglau waren auch die Wolframser Bauern aufgenommen und konnten so ihre Milch abliefern.
  • Auch die Viehverwertungsgenossenschaft wirkte sich zum Nutzen der Landwirte aus, ebenso die
  • Pferdeselbsthilfeversicherung.

Auch in späteren Jahren brannten immer wieder Häuser ja sogar ganze Häuserzeilen nieder. So war es nur eine logische Folge und Selbstverständlichkeit, daß

- 1884 die Feuerwehr Wolframs gegründet wurde.

- 1927 wurde bereits eine Motorspritze angeschafft.

Aber auch die gesellschaftliche Seite wurde nicht vergessen. Ein Höhepunkt im Jahr war gewiß der Feuerwehrball in Wolframs.

Eine große Hilfe für unsere schwer arbeitenden Bäuerinnen waren die Maiden aus dem RAD-Lager (Reichsarbeitsdienst). Sie halfen den Frauen nicht nur im Haushalt, bei der Kinderbetreuung, sondern oft auch auf dem Feld. Die bunte Tracht der Bäuerinnen hatte es ihnen besonders angetan. Sie ließen sich gerne mit ihr fotografieren. Das Lager wurde 1945 aufgelöst und von den Tschechen in ein Kinderheim umgewandelt.

Abbildung 15: Arbeitsmaid in Tracht bei Familie Withelm Nr.6 (Kaser)


 


 

 

Abbildung 16: Arbeitsmaid in Tracht (Lagerleiterin Anneli von Mengershausen, geb. Lohmann)

Auch die Landdienstmädchen aus Höfen halfen unseren Müttern bei der Arbeit und lernten so die Hauswirtschaft kennen.

Eine sinnvolle Einrichtung war auch das Lehrlingsheim, das die Auszubildenden der Betriebe betreute.

[Chronik von Wolframs] [Wolframs in früherer Zeit] [Die Kirche zu Wolframs] [Wolframs in den letzten hundert Jahren] [Gemeinde- und Kulturpolitik] [Das Schulwesen] [Schulische Begebenheiten] [Wichtige Ereignisse in unserer Gemeinde] [Besitzverhältnisse im Wandel der Zeit] [Flurnamen um unser Dorf] [Kreuze und Bildstöcke] [Brauchtum, Sitten und Feste] [Gemeindekataster] [Quellen] [Schlußwort] [Impressum]