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Die 888 ha große Gemarkung um unser Dorf ist seit undenklichen Zeiten zur besseren Orientierung in Gewannfluren aufgeteilt.
In unserer Gegend haben die früheren Landesherren (Klöster, Fürsten,...) seit dem 12. Jahrhundert eine dem Rodungsvorgang, den Geländeverhältnissen (Täler, Flüsse ...)und der hier bereits üblichen
Viehwirtschaft angepaßten Rodung zu einer Breitstreifenflur angestrebt. Jeder Bauer bekam einen ( oder auch mehrere ) Waldstreifen und eine "Hufe". Bei späteren Rodungen wurde der Besitz vergrößert und
dafür Sorge getragen, daß eine einigermaßen "gerechte" Verteilung der Ackerfläche in den verschieden gelagerten Gebieten erfolgte. Zu dieser Zeit dürften wohl zur genaueren Kennzeichnung einige
Flurnamen entstanden sein. Die ersten und auch die späteren Flurnamen sind "Lokalbezeichnungen" für Flurteile. Die alten Namen sind oft Hinweise auf frühere Besiedlungen, frühere Anbauverhältnisse,
auf die Bodenbeschaffenheit, auf das Aussehen der Flurabteilung, später auch auf die Verwendung in der Dorfgemeinschaft. Manche sind auch Reste alten oder fremden Sprachgutes oder sind einfach Benennungen durch die
"Obrigkeit" für ihre früheren Besitzungen
Später, nachdem die Einwohnerzahl wuchs und die Rodungen ausgedehnt wurden, mußten breitere Streifen angelegt und planmäßige Einteilungen erfolgen, bei denen jedes Feld von einem Weg erreicht werden konnte, was
früher nicht immer möglich war. Damals entstanden auch die Flurkarten, auf denen alle Landbesitz- beziehungsweise Grundstücksgrenzen eingezeichnet sind (siehe Katasterpläne).
Auch auf die Wolframser Flurnamen trifft fast alles Aufgeführte zu:
z.B. Bodenbeschaffenheit: Steinacher Leithen, Steinhübel, Tiefe Wiesen...
oder Aussehen der Flurabteilung: Buchwald, beim Föhre, Kirschbügel,...
oder Verwendung durch die Dorfgemeinschaft: Galgenbügel, Schinderanger, Geishübel,...
oder fremdes Sprachgut: Mozeifen, ...
oder Benennung durch die Obrigkeit: Hammerteich, Frauenteich, Mühlteich,...
Hier sollen nun die in den Katasterplänen ersichtlichen und die mir in Erinnerung gebliebenen
Flurnamen der Wolframser Gemarkung
aufgeführt werden: Aschpen, In Bergen, Am Buchwald, Am Bügel, Beim Föhre, Frauenteich Am Galgenbügel, Geishübel, Hammerleiten, Hammerteich, Kirschbügel, Kröhlau, Mozeifen, Mühlteich, Schinderanger,
Schmalleithen, Straßenteich, Steinhübel, Am Spielberg, Im Seifler, Steinacker Leithen, Im Vorwald,Weglandel (Welandel) Im Weide, Tiefe Wiesen.
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